Hallo zurück zum Thema Vaskulitiden. Nachdem ihr im ersten Podcast die zwei Hauptvertreter
der Großgefäß Vaskulitiden kennengelernt habt, geht's nun weiter mit den Vertretern
der Vaskulitiden mittelgroßer Gefäße. Ein wichtiger Vertreter dieser Gruppe ist das
Kawasaki-Syndrom, welches in der Pelliatrie eine bedeutende Rolle spielt. Es handelt sich
also um eine Vaskulitis des Kinderalters, welche aufgrund ihrer schwerwiegenden Komplikationen
wie Corona-Anerysma, Myokarditis und Herzinfarkt gefürchtet wird und heutzutage immer noch mit
einer Letalität von einem Prozent einhergeht. Daher solltet ihr die wichtigsten Erkennungsmerkmale
des Kawasaki-Syndroms kennen, um frühzeitig eine Therapie einleiten zu können. Kommt also ein Kind
zu euch in die Sprechstunde mit seit Tagen bestehenden hohen Fieber, welche sich medikamentös
nicht senken lässt, dann könnte dies bereits ein Hinweis auf ein Kawasaki-Syndrom sein.
Hat das Kind zusätzlich eine zervikale Lymphknotenschwellung, eine ein- oder beiseitige Konjunktivitis, lackrote
Lippen oder einen Hautausschlag, dann sollten bei euch die Alarmglocken läuten. Das Kawasaki-Syndrom
sollte immer eine Referenzialdiagnose sein, die ihr ausschließen müsst. Therapiert wird
mit ASS-Oral und einer hochdosierten Gabe von Immunoglobulin. Die ASS-Gabe ist in diesem
Fall eine Ausnahmesituation. Normalerweise ist die ASS-Gabe im Kindesalter nämlich kontraindiziert
aufgrund der Gefahr eines Reiersyndroms. Eine weitere Erkrankung aus der Gruppe der mittelgroßen
Gefäße ist die Panatheritis nodosa. Zu dieser Vaskulitis solltet ihr euch merken, dass diese
mit Hepatitis B und C assoziiert sein kann. In 80% der Fälle betrifft die Panatheritis
nodosa die Koronatherien, weshalb bereits in jungen Alter Herzinfarkte auftreten können.
Des Weiteren kann eine Polyneuropathie auftreten. Oftmals klang Betroffene aber auch nur über
unspezifische Symptome wie Muskel, Gelenk und Bauchschmerzen oder Fieber. Bei Patienten
mit einer diagnostizierten Panatheritis nodosa sollte unbedingt eine Hepatitis B und C-Serologie
durchgeführt werden. Teilweise werden Betroffene durch eine Sturzsenkung auffällig. Die Diagnose
der Panatheritis nodosa wird je nach befallenen Organen anhand einer Angiografie und gegebenenfalls
mittels Muskelbiopsie gestellt, durch den Nachweis von Leukozytären in Filtraten in
Adventizia und Media. Therapie der Wahl ist eine Immunsuppression und gegebenenfalls die
Therapie der Hepatitis. Informationen zu den Vaskulitiden der kleinen Gefäße bekommt
ihr im nächsten Podcast. Bis dahin, euer MedCast-Team.
Presenters
C J
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:02:44 Min
Aufnahmedatum
2017-02-03
Hochgeladen am
2017-02-06 10:25:53
Sprache
de-DE
Die kommenden drei Podcast widmen sich den Vaskulitiden der großen, der mittelgroßen und der kleinen Gefäße